Die Bürgerkapelle Gries ist bestrebt, auf das musikalische Erbe aufbauend, immer wieder mit neuen Musikprojekten zu überraschen:
Die "Freiheitskantate" von Johann Simon Kreuzpointer wurde vom Verband der Kirchenchöre Südtirols zum Gedenkjahr in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit mit dem Verband Südtiroler Musikkapellen am 23. Oktober 2009 in der Stiftspfarrkirche von Gries uraufgeführt.
Es folgten weitere Aufführungen zusammen mit rund hundert Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores Deutschnofen und des Grieser Stiftpfarrchores.
Am Samstag, dem 05. September 2009, einem milden, sonnigen Spätsommertag, konnte man beim gemütlichen Schlendern über die Guntschna-Promenade den Klängen unterschiedlicher kleiner Formationen der Bürgerkapelle lauschen und zugleich eine Kunstausstellung bewundern.
Gemeinsam mit den Musikkapellen St. Pauls und Leifers wurde die Bürgerkapelle im Juni 2009 zum traditionellen österreichischen Blasmusikfest in Wien eingeladen.
Für diesen Auftritt wurde die Showeinlage "Berg-Isel Schlacht" mit 150 Musikanten einstudiert.
Nach einer langjährigen Zusammenarbeit mit Maestro Jan Cober und seinen Schülern des "Istituto Superiore Europeo Bandistico" (ISEB) in Trient diente die Bürgerkapelle Gries als Kursorchester beim "Diplomkonzert" - ein Höhepunkt.
Der Kabarettist Thomas Hochkofler gestaltete den zweiten Teil des 40. Neujahrskonzertes mit.
Es kam zu einem musikalischen Wettstreit zwischen traditioneller und moderner Musik. Mit schauspielerischen Einlagen brachte die Musikanten der Bürgerkapelle Gries das Publikum zum Lachen.
Als eine der ältesten Kapellen unseres Landes beging die Bürgerkapelle Gries im Jahr 1971 ihr 150. Jubiläum.
Ein Meilenstein der musikalischen Tätigkeit: Am 01.01.1968 fand das erste Neujahrskonzert im Kulturhaus "Walther von der Vogelweide" statt.
Dieses traditionelle Konzert zu Jahresbeginn gehört zum jährlichen Höhepunkt im musikalischen Wirken der Bürgerkapelle.
Nachdem 1901 die Grieser Musikgesellschaft offiziell in Bürgerkapelle Gries umbenannt wurde, konnte sie nach 5-jähriger Unterbrechung während des ersten Weltkrieges im Jahr 1921 ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum feiern.
In Folge der Verfolgungen und Verdächtigungen des aufkommenden Faschismus in Italien wurde es für die Kapelle immer schwieriger, die Tätigkeit aufrecht zu erhalten.
1939 musste die Kapelle unter Druck des Regimes nach 118-jährigem Bestand bis zum Kriegsende 1945 aufgelöst werden.
1868 übernahm Kajetan Vill für unvorstellbare 66 Jahre (sogar mit 96 Jahren war er noch Kapellmeister!) nicht nur die musikalische Leitung, sondern auch das Amt des Obmannes, Kassiers und Schriftführers. Erst 1886 erleichterte ihm der erste Ausschuss diese Arbeit.
Interessantes Detail: zu jener Zeit gehörte zur Grieser Musikgesellschaft auch ein Streichorchester.
Der Grieser Organist Ignaz Dietrich gründet mit einigen musikbegeisterten Männern die "Grieser Musikgesellschaft". Der erste Auftritt fand beim Weihnachtsgottesdienst 1821 statt und seitdem trat die Musikgesellschaft bei Ständchen für durchreisende Adelige öffentlich in Erscheinung.
So kam es ab den 1840er Jahren dazu, dass der Grieser Musikverein hochrangige Gäste aus dem deutschen Sprachraum und sogar aus Russland mit musikalischen Klängen empfing.
Herzöge und Könige gaben sich die Klinke in die Hand, Höhepunkt war sicherlich der Besuch von Kaiser Franz Joseph I. 1905.